Der ehemalige finnische Präsident (1994-2000) und Diplomat Martti Ahtisaari wurde gestern mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. In der Urteilsbegründung hieß es, er bekomme den Preis:
| "für seine wichtigen Bemühungen, auf verschiedenen Kontinenten und über drei Jahrzehnte, internationale Konflikte zu lösen" |
Zu seinen größten Erfolgen gehörte wohl das Friedensabkommen in Aceh wo Aufständische für die Unabhängigkeit von Indoniesen kämpften. Seitdem stand er auf der Liste der Nominierten, hatte allerdings 2006 und 2007 das Nachsehen gegenüber Muhammad Yunus und Al Gore. Weniger erfolgreich war allerdings sein Einsatz im Kosovo, wo er einen Plan für den künftigen Status der Provinz Kosovo ausarbeiten sollte, der allerdings am Veto Russlands scheiterte und im März diesen Jahres zur einseitigen Unabhängigkeitserklärung des Kosovo führte. Interessanterweise ist dies mein erster Berührungspunkt zu Ahtisaari, da genau dies das Thema meiner ersten Politik-Hausarbeit war und ich seinen Plan wie folgt beschrieb:
Einen Tag vorher wurde der Franzose Jean-Marie Gustave Le Clézio mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Wieder einmal eine recht merkwürdige Entscheidung der königlichen Akademie Schwedens, die auch unter deutschen Literaturkritikern nicht umunstritten ist. Marcel Reich-Ranicki gab zu, keines seiner Bücher gelesen zu haben und die Literaturexpertin Sigrid Löffler sprach von einer "bizarren Wahl" eines Autors mit "monotonen und langweiligen" Werken. Reich-Ranickis und mein Favorit, Philip Roth ist somit wieder einmal leer ausgegangen, was aber im Vorhinein abzusehen war, scheute sich der ständige Sekretär des Nobelpreiskomitees Horace Engdahl nicht, bereits Tage im Voraus die amerikanischen Autoren als zu isoliert und unwissend zu beschreiben, um wirklich große Literatur zu verfassen. Gemunkelt wurde bereits ob diese Bemerkung nur eine Retourkutsche Engdahls sei, auf die Enttäuschung mit seinem eigenen Werk nicht auf amerikanischem Boden angenommen zu werden.
Zum Schluß noch eine andere Sache: ich bin neulich über eine Website gestolpert die ein Konzept präsentiert, welches sich doch recht vielversprechend anhört, wenn man mal im hohen Alter angekommen ist - aber seht selbst: Aida statt Altersheim!
Schönes Wochenende!
Nach dem Scheitern der Gespräche legte der UN-Sondergesandte Martti Ahtisaari einen Plan vor, über den anschließend der UN-Sicherheitsrat entscheiden sollte. Ahtisaari arbeitete diesen Plan zusammen mit Vertretern Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Russlands, der USA und Deutschlands aus. Er sah für den Kosovo eine eingeschränkte Souveränität unter Aufsicht der europäischen Union vor.Die Auszeichnung Ahtisaaris wurde europaweit mit einem durchweg positivem Echo begrüßt. Kritik kam allerdings aus Russland, das Ahtisaaris Kosovo-Plan als Ursache für die Spaltung Serbiens sah. Die Ablehnung seines Planes damals, kommt auch durch die neuerliche Kritik an seiner Auszeichnung wieder zum Vorschein. Ein recht amüsanter Nebeneffekt dieser Nobelpreisvergabe bleibt wohl, das Frau Betancourt, vor einigen Monaten unter misteriösen Umständen aus der Geiselhaft befreit, in sicherer Siegeserwartung bereits in Paris zur Pressekonferenz geladen hatte.
Einen Tag vorher wurde der Franzose Jean-Marie Gustave Le Clézio mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Wieder einmal eine recht merkwürdige Entscheidung der königlichen Akademie Schwedens, die auch unter deutschen Literaturkritikern nicht umunstritten ist. Marcel Reich-Ranicki gab zu, keines seiner Bücher gelesen zu haben und die Literaturexpertin Sigrid Löffler sprach von einer "bizarren Wahl" eines Autors mit "monotonen und langweiligen" Werken. Reich-Ranickis und mein Favorit, Philip Roth ist somit wieder einmal leer ausgegangen, was aber im Vorhinein abzusehen war, scheute sich der ständige Sekretär des Nobelpreiskomitees Horace Engdahl nicht, bereits Tage im Voraus die amerikanischen Autoren als zu isoliert und unwissend zu beschreiben, um wirklich große Literatur zu verfassen. Gemunkelt wurde bereits ob diese Bemerkung nur eine Retourkutsche Engdahls sei, auf die Enttäuschung mit seinem eigenen Werk nicht auf amerikanischem Boden angenommen zu werden.
Zum Schluß noch eine andere Sache: ich bin neulich über eine Website gestolpert die ein Konzept präsentiert, welches sich doch recht vielversprechend anhört, wenn man mal im hohen Alter angekommen ist - aber seht selbst: Aida statt Altersheim!
Schönes Wochenende!
1 Kommentar:
Und was ist mit den tollen Geschichten, bei denen du feierst, dir aus grobmotorik den Fuß überdehnst, oder einfach mal deine Mitbewohner suchst?
Da habe ich wenigstens jeden zweiten Satz verstanden und wusste, wovon du redest ;)!
Gruß Janis
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