Dienstag, 2. September 2008

When in Rome, do as the Romans do

Die erste Woche ist vorbei, die Zeit verrinnt sehr schnell und auch die Orientation Days haben ihr Ende genommen mit einer riesigen Party für alle Erasmus-Studenten und ihre Tutoren die am Donnerstag stattfand. Die Party fand im KY-Club statt, welcher früher der Wirtschafts-Uni, welche getrennt von der restlichen Uni existiert, gehörte, aber nun an den Mogul des finnischen Nachtlebens verkauft wurde. Die Party begann um 21 Uhr und um 21:15 Uhr war bereits eine Schlange von annähernd 50 Metern vor dem Club. Immerhin sollte es kostenlose finnische Snacks im Club geben. Der Club ansich war riesig und später waren bestimmt weit über 1000 Leute im Club, die Musik blieb den ganzen Abend über aber eher bescheiden. Das Bier war zum Glück von ESN (Erasmus Student Network) subventioniert und kostete den ganzen Abend über nur 2,50 Euro, was für Finnland echt ein toller Preis ist. Desweiteren musste ich noch zwei finnische Schnäpse der besonderen Art probieren, welche mir eindeutig nicht geschmeckt haben. Der eine schmeckte wie salziger Jägermeister und der andere sehr minzig und ein wenig besser. Die Namen waren: Fisu & Salmari.



Das seltsame an dieser Party war, dass es schon um halb zehn brechend voll war und gegen 01:00 Uhr, als langsam die letzten Busse fuhren, sich die Disco sehr, sehr schnell leerte. Insgesamt also ein kurzer, aber sehr lustiger Abend. Eine kleine Überraschung bot dann noch die Tatsache, dass man innerhalb der Disco "Black Jack" um Geld, mit einem professionellen Dealer spielen konnte. Wirklich gefährlich für alkoholisierte, spielsüchtige Studenten. Ich hab mich dann auch bewusst sehr weit entfernt davon aufgehalten. ;-)

Den Freitag nutzten wir um noch ein paar letzte Besorgungen zu machen, uns das Uni-Krankenhaus anzugucken und durch den Regen zu laufen. Am Abend lud ich dann einige Erasmus-Studenten in meine, immer noch leere, Wohnung ein und wir kochten italienische Nudeln mit griechischem Salat, kubanischer Musik und englischen Tischgesprächen. Multikulti as its best.



Samstag waren wir dann bei Ikea. Der Weg dorthin glich einem kleinen Abenteuer, da Ikea in der nächsten Stadt liegt und ich ewig mit dem Bus durch die Pampa gefahren bin und der Bus ungefähr alle 100 Meter eine Station hatte. Ich dachte schon ich hätte mich verirrt, aber letztendlich habe ich meinen Weg zum Außenposten der Zivilisation doch noch gefunden. Dort konnte ich dann endlich einen Spiegel, Bettwäsche und Handtücher erstehen - wunderbar. Da mittlerweile mein Zimmer auch ein wenig bewohnt aussieht, verspreche ich, dass es innerhalb der nächsten Tage auch mal Fotos meiner Wohnung geben wird.
Abends ruhte ich mich dann ein wenig aus, um fit für den nächsten Tag zu sein, an dem unser sensationeller Boat-Cruise auf dem Programm stehen sollte.

Sonntags trafen Carl und ich uns vorher, holten uns unsere Sports-Cards, mit denen wir nun 9 Monate Zugriff auf sämtliche universitären Sportangebote haben und gingen anschließend nochmal gut bei Golden Rax essen, um gerüstet zu sein, für das alkoholische Programm des Abends. Wir trafen uns im Partyraum der Fachschaft für Politik und die Finnen waren auch schon fleißig am vorglühen, insgesamt waren wir wohl über 50 Leute, von denen knapp 10 Erasmus-Studenten waren.
Das Boot legte um 20 Uhr ab und es schien unglaublicherweise mal die Sonne in Helsinki, so dass ich wunderschöne Bilder des Hafens und der Stadt vom Boot aus machen konnte.





Nachdem wir ein wenig den Sonnenuntergang beobachteten, bemerkten wir, dass eigentlich nur die Erasmus-Studenten auf dem Deck waren. Sämtliche finnischen Studenten waren unter Deck und standen vor dem Tax-Free-Shop, der um 20:30 aufmachen sollte. Ich holte schnell mein Geld und begab mich auch unter die von Vorfreude gekennzeichneten Studenten, um ein wenig Verpflegung für den Abend zu kaufen. Ein Regal hatte es mir dabei besonders angetan.



Nach dem Einkaufen wurden wir in Gruppen aufgeteilt und hatten verschieden Aufgaben zu bewältigen, die sehr internationalisiert waren. Jeder der 6 Räume hatte etwas mit einem europäischen Land zu tun. Letztendlich endete es aber meistens darin, dass sich die Wertungsrichter gerne mit Alkohol bestechen ließen. Dabei wurde dann lang und breit ausgeführt, wie weit man mit Bestechung und Korruption in Finnland kommt. ;-)
Der restliche Abend bestand aus Englisch reden, trinken, tanzen und warten bis das Boot um 08:00 Uhr morgens wieder ablegte um zurück nach Helsinki zu fahren. Der Witz an der Sache war nämlich, dass es nach Tallinn fuhr, aber man nur aussteigen durfte, wenn man ein One-Way-Ticket hatte. Ich habe bis heute nicht verstanden, wieso normale finnische Menschen einen Boat-Cruise machen, bei dem sie nicht mal aussteigen dürfen, sondern in einem Boot, welches im Hafen liegt übernachten. Seltsames Volk, die Finnen.
Was allerdings gut ist, ist das Deutsche unheimlich beliebt sind. Vermutlich so beliebt, wie nirgends sonst - nichtmal in Deutschland selbst. Allerdings bietet das auch einige Gefahren, da viele der Finnen Deutsch sprechen und man ein wenig aufpassen muss, über wen man redet.
Montag morgen kamen wir dann ein wenig verstrahlt in Helsinki an und ich begab mich erstmal nach Hause um zu duschen und mich ein wenig auszuruhen. Abends gab es dann eine weitere Premiere, aber die spare ich mir für den nächsten Bericht auf.
Danke für die Aufmerksamkeit - und ich freue mich natürlich über Kommentare! :)

2 Kommentare:

Janis hat gesagt…

ich hinterlass dann auchmal einen kommentar, wenn du schon so drum bettelst ;)!
echt coole geschichten, ich hab das gefühl es geht nur um alkohol.. un ich sag dir, wenn der nich auch so billig ist, wenn wir kommen, bezahlst du schön alles ;)!
ansonsten lass es dri gut gehen un studier nebenbei auchmal ein bisschen.. was is eigentlich mit frauengeschichten?? oder haben die auf dem blog ncihts zu suchen ;)
kannst mit mir ganz offen drüber reden ... =D
mfg janis

Anonym hat gesagt…

geiles regal *neid* ;)... stell mir grad das boot vor, alles voll mit alk ^^. und auf dem festland kostets dann gleich 4x mehr oder wie?
hört sich ja alles sehr gut an bisher, viel spaß weiterhin!
gruß, kai