Wikipedia schreibt:
Drinnen erwartete uns eine wirklich nett eingerichtete, große Lounge, die in einem alten Backsteinfabrikgebäude beheimatet war. Die Musik reichte von finnischem Tango über weltbekannte Rock'n'Roll-Hits mit finnischen Lyrics ("Tutti Frutti" oder "Let's twist again" auf finnisch zu hören ist echt der pure Wahnsinn) bis zu absoluten Schnulzen. Hauptsache tanzbar, was auch schon zu so früher Stunde ausdauernd von den finnischen Jugendlichen praktiziert wurde. Drinnen trafen wir dann noch den ein oder anderen Politikstudenten und ein paar Jungs aus dem Fußballteam, welche sich alle nach meinem Fuß erkundigten. Insgesamt waren wir knappe 25 Leute, welches eine wirklich angenehme Größe ist, da man sich den ganzen Abend lang mit verschiedenen Leuten unterhalten kann. Als dann die Beach Boys kamen, wagte auch ich mich, trotz meines Fußes, mit den Anderen auf die Tanzfläche und nachdem es wieder Zeit war für finnische Musik, wurde ich ein wenig in die hohe Kunst des finnischen Tangos eingeführt. Ein wirklich sehr interessanter und intensiver Tanz, welcher in seiner Mischung aus Emotionalität und Lethargie doch recht einzigartig ist.
Wie immer, wenn die richtigen Leute dabei sind und man viel Spaß hat, verging die Zeit wie im Flug. Nach einigen Stunden machten wir uns auf den Weg nach Hause und für mich sollte es noch eine kleine Weltreise werden. Ich wollte zur nächsten Nachtbushaltestelle meines Busses laufen, welche sich dann allerdings nicht dort befand, wo ich dachte, dass sie wäre. Ich machte mich weiter auf die Suche und schaffte es mich total zu verlaufen. Langsam meldeten sich auch meine Bänder wieder, die ich in einer geschickten Kombination aus Rotwein + Schmerzmitteln am Anfang des Abends außer Gefecht gesetzt hatte. Schließlich nahm ich mir ein Taxi und sagte ihm, dass er mich zur nächsten Nachtbushaltestelle bringen sollte. Das schaffte er immerhin und es war auch wirklich nicht allzuweit weg gewesen. Glücklicherweise kam auch direkt mein Bus. Was ich allerdings gar nicht beachtet hatte - ich hatte nur noch 3 Euro einstecken. Die Eigenart des öffentlichen Personennahverkehrs in Helsinki bringt es mit sich, dass man zwischen 2 und 6 Uhr morgens 4 Euro für eine Fahrt bezahlen muss. Da auch auf meiner Travelcard nur noch 3,50 Euro drauf waren, saß ich in der Patsche. Der Busfahrer zeigte sich aufgrund nicht vorhandener Englischkenntnisse unerbittlich und wollte mich direkt an der nächsten Station rausschmeißen. Mitten im Nichts, kilometerweit von zu Hause weg, mit einem dicken Knöchel und ohne Geld. Manchmal kann das Leben schon echt bitter sein. Ich war schon kurz vorm Aussteigen, als ich mich nochmal ins Innere des Busses drehte und laut fragte, ob denn eventuell jemand einen Euro hätte, damit ich nach Hause käme. Und tatsächlich - es ging zwar alles sehr schnell - aber ich meine erkannt zu haben, das mindestens drei Leute sofort und ohne zu Zögern in Richtung ihres Geldbeutels griffen. Eine ältere Frau war dann letztendlich die Schnellste, gab mir den Euro und ich konnte nach Hause fahren. Ich bedankte mich ungefähr 100 Mal - nicht nur für den Euro, sondern auch dafür, dass sie keine Sekunde gezögert hatte. Müde, aber trotzdem sehr erleichtert kam ich zu Hause an. Da musste ich dann allerdings feststellen, dass sich mein ganzer Knöchel und der Bereich unterhalb rot und blau verfärbt hatte. Also wird es doch Zeit am Montag zum Arzt zu gehen - tanzen mit verletzten Bändern war vermutlich nicht die beste Idee, die ich je hatte. Mein Abend war letztendlich ein großer finnischer Tango - leidenschaftlich, intensiv, teilweise bitter, aber am Ende süß!
Der Finnische Tango ist dem taktlastigen Tango Argentino der 30er Jahre ähnlich, allerdings steht die finnische Version häufiger in Moll statt in Dur und hat eine absteigende statt aufsteigender Melodie. Die Texte werden meistens in Finnisch, gelegentlich in Schwedisch, und auch in Fremdsprachen wie Deutsch oder Spanisch gesungen.Gestern war es mal wieder soweit, sich unters finnische Volk zu mischen. Fernab von den Unmengen an ausländischen Studenten galt es ins Herz der finnischen Kultur vorzudringen. Eine finnische Freundin von mir lud mich zu einem echt finnischen Ball ein, der allerdings keineswegs so formell war, wie man das von Tanzschulbällen kennt. Nichtsdestotrotz wurde den ganzen Abend nicht nur finnische Tanzmusik gespielt, sondern auch getanzt. Als ich die Einladung erhielt konnte ich natürlich nicht absagen und verzichtete somit auf eine andere große Party, zu welcher der Großteil der anderen Erasmusstudenten ging. Meine Bedenken, dass ich nicht annähernd was Passendes zum Anziehen hätte, wurden schnell zerstreut und tatsächlich war ich mit einem weißen Hemd und einer schwarzen Jeans nicht hoffnungslos underdressed. Getroffen wurde sich gegen 20 Uhr um sich schonmal auf den Abend vorzubereiten. Schnell stellte sich dabei heraus, dass ich auf einer Preparty gelandet war, welche alle wesentlichen Attribute besaß um den Titel "Ladies Night" zu tragen. Abgesehen davon, dass ich das einzige männliche Wesen war, wurde Wein getrunken, Käse & Trauben gegessen und jede Menge gelästert und getratscht. Kurz vor 22 Uhr machten wir uns dann auf in Richtung Party, sammelten noch ein paar andere Leute ein und standen um 22:20 Uhr vor dem Eingang, bzw. in der 50 Meter langen Schlange. Eine knappe dreiviertel Stunde standen die mittlerweile 11 Damen und ich, als weiterhin einziger Vertreter des männlichen Geschlechts, in der Schlange, bis wir endlich ins Warme durften.
Drinnen erwartete uns eine wirklich nett eingerichtete, große Lounge, die in einem alten Backsteinfabrikgebäude beheimatet war. Die Musik reichte von finnischem Tango über weltbekannte Rock'n'Roll-Hits mit finnischen Lyrics ("Tutti Frutti" oder "Let's twist again" auf finnisch zu hören ist echt der pure Wahnsinn) bis zu absoluten Schnulzen. Hauptsache tanzbar, was auch schon zu so früher Stunde ausdauernd von den finnischen Jugendlichen praktiziert wurde. Drinnen trafen wir dann noch den ein oder anderen Politikstudenten und ein paar Jungs aus dem Fußballteam, welche sich alle nach meinem Fuß erkundigten. Insgesamt waren wir knappe 25 Leute, welches eine wirklich angenehme Größe ist, da man sich den ganzen Abend lang mit verschiedenen Leuten unterhalten kann. Als dann die Beach Boys kamen, wagte auch ich mich, trotz meines Fußes, mit den Anderen auf die Tanzfläche und nachdem es wieder Zeit war für finnische Musik, wurde ich ein wenig in die hohe Kunst des finnischen Tangos eingeführt. Ein wirklich sehr interessanter und intensiver Tanz, welcher in seiner Mischung aus Emotionalität und Lethargie doch recht einzigartig ist.
Wie immer, wenn die richtigen Leute dabei sind und man viel Spaß hat, verging die Zeit wie im Flug. Nach einigen Stunden machten wir uns auf den Weg nach Hause und für mich sollte es noch eine kleine Weltreise werden. Ich wollte zur nächsten Nachtbushaltestelle meines Busses laufen, welche sich dann allerdings nicht dort befand, wo ich dachte, dass sie wäre. Ich machte mich weiter auf die Suche und schaffte es mich total zu verlaufen. Langsam meldeten sich auch meine Bänder wieder, die ich in einer geschickten Kombination aus Rotwein + Schmerzmitteln am Anfang des Abends außer Gefecht gesetzt hatte. Schließlich nahm ich mir ein Taxi und sagte ihm, dass er mich zur nächsten Nachtbushaltestelle bringen sollte. Das schaffte er immerhin und es war auch wirklich nicht allzuweit weg gewesen. Glücklicherweise kam auch direkt mein Bus. Was ich allerdings gar nicht beachtet hatte - ich hatte nur noch 3 Euro einstecken. Die Eigenart des öffentlichen Personennahverkehrs in Helsinki bringt es mit sich, dass man zwischen 2 und 6 Uhr morgens 4 Euro für eine Fahrt bezahlen muss. Da auch auf meiner Travelcard nur noch 3,50 Euro drauf waren, saß ich in der Patsche. Der Busfahrer zeigte sich aufgrund nicht vorhandener Englischkenntnisse unerbittlich und wollte mich direkt an der nächsten Station rausschmeißen. Mitten im Nichts, kilometerweit von zu Hause weg, mit einem dicken Knöchel und ohne Geld. Manchmal kann das Leben schon echt bitter sein. Ich war schon kurz vorm Aussteigen, als ich mich nochmal ins Innere des Busses drehte und laut fragte, ob denn eventuell jemand einen Euro hätte, damit ich nach Hause käme. Und tatsächlich - es ging zwar alles sehr schnell - aber ich meine erkannt zu haben, das mindestens drei Leute sofort und ohne zu Zögern in Richtung ihres Geldbeutels griffen. Eine ältere Frau war dann letztendlich die Schnellste, gab mir den Euro und ich konnte nach Hause fahren. Ich bedankte mich ungefähr 100 Mal - nicht nur für den Euro, sondern auch dafür, dass sie keine Sekunde gezögert hatte. Müde, aber trotzdem sehr erleichtert kam ich zu Hause an. Da musste ich dann allerdings feststellen, dass sich mein ganzer Knöchel und der Bereich unterhalb rot und blau verfärbt hatte. Also wird es doch Zeit am Montag zum Arzt zu gehen - tanzen mit verletzten Bändern war vermutlich nicht die beste Idee, die ich je hatte. Mein Abend war letztendlich ein großer finnischer Tango - leidenschaftlich, intensiv, teilweise bitter, aber am Ende süß!
1 Kommentar:
alter womanizer ;)... na dann fällt der fuß hoffentlich nicht noch ab nach soner nacht!
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