Diese Woche sollte die Uni endlich richtig anfangen und nach meiner zweiten Stunde in World Politics, in der wir ausführlich über den Pluralismus der Theorieschulen in den Internationalen Beziehungen im finnischen Universitätssystem diskutierten, war es endlich soweit: die erste Stunde meines Finnischkurses sollte beginnen. Mit mir hatten sich etwa 50 weitere mutige Studenten eingefunden, die sich einerseits den Schwierigkeiten der finnischen Sprache stellen wollten und sich andererseits der Tatsache, dass der Raum für knappe 35 Leute ausgelegt und somit hoffnungslos überfüllt war, stellen mussten. Um für Abhilfe bezüglich des Raumproblems zu sorgen, begann die finnische Dozentin in der typisch finnisch-mürrischen Eigenart zu betonen, dass sie doch eine furchtbare Dozentin sei, von der wir nicht als eine unfaire Behandlung zu erwarten hätten. Bisweilen ist der finnische Humor noch dunkler als die langen Winternächte.
Tatsächlich stellte sie sich aber als didaktisches Wunder heraus. Nach einer halben Stunde gelang es mir nicht nur einwandfrei die Aussprache aller finnischen Vokale zu beherrschen, die sich im übrigen wenig bis gar nicht von den Deutschen unterscheiden, nein, nach der zweiten Stunde erfuhr ich auch, dass 9 X 8 = 81 ist und wie man diese, zugegebenermaßen eigenwillige, Arithmetik korrekt im Finnischen zum Besten gibt. Die Verknüpfung von kompliziertesten Kopfrechenaufgaben und die Bewältigung der korrekten Aussprache von den, sich ins unendliche ausdehnenden, finnischen Zahlen war dann doch für manche bereits zuviel. Und so bestand die erste Hausaufgabe darin, seinen Namen fehlerfrei buchstabieren zu können.
Ich fühlte mich nicht nur in die fünfte Klasse zurückversetzt, nein, ich fühlte mich wohl. Kann man einem Sprachanfänger noch mehr Angst machen, als das man ihm gleich zu Beginn zu verstehen gibt: Diese Sprache ist so kompliziert, lass uns erst mal zwei volle Stunden die Aussprache der Vokale üben!? Im Gegensatz zu meinem Schwedischkurs, den ich Anfang dieses Jahres benutzt habe, kann ich also nach den ersten 4 Stunden mich weder vorstellen, noch sagen wie es mir geht und fragen wie der andere heißt. Dafür kann ich immerhin meinen Namen buchstabieren und sagen, dass 9 x 8 nicht 81 ist, sondern verdammt noch mal 72. ;-)
Immerhin komme ich hier ja auch ein Stück weit mit meinen rudimentären Schwedischkenntnissen.
Das ganze Ausmaß der zweisprachigen Schizophrenie Finnlands wird allerdings erst deutlich, wenn man sich den Namen einer kleinen Festungsinsel, welche vor Helsinki vorgelagert liegt, deutlich macht. Auf Finnisch heißt diese "Suomenlinna" was soviel bedeutet wie Finnlandburg. Auf Schwedisch, der zweiten Amtssprache Finnlands, heißt diese allerdings "Sveaborg", was nichts anderes als Schwedenburg bedeutet.
Tatsächlich stellte sie sich aber als didaktisches Wunder heraus. Nach einer halben Stunde gelang es mir nicht nur einwandfrei die Aussprache aller finnischen Vokale zu beherrschen, die sich im übrigen wenig bis gar nicht von den Deutschen unterscheiden, nein, nach der zweiten Stunde erfuhr ich auch, dass 9 X 8 = 81 ist und wie man diese, zugegebenermaßen eigenwillige, Arithmetik korrekt im Finnischen zum Besten gibt. Die Verknüpfung von kompliziertesten Kopfrechenaufgaben und die Bewältigung der korrekten Aussprache von den, sich ins unendliche ausdehnenden, finnischen Zahlen war dann doch für manche bereits zuviel. Und so bestand die erste Hausaufgabe darin, seinen Namen fehlerfrei buchstabieren zu können.
Ich fühlte mich nicht nur in die fünfte Klasse zurückversetzt, nein, ich fühlte mich wohl. Kann man einem Sprachanfänger noch mehr Angst machen, als das man ihm gleich zu Beginn zu verstehen gibt: Diese Sprache ist so kompliziert, lass uns erst mal zwei volle Stunden die Aussprache der Vokale üben!? Im Gegensatz zu meinem Schwedischkurs, den ich Anfang dieses Jahres benutzt habe, kann ich also nach den ersten 4 Stunden mich weder vorstellen, noch sagen wie es mir geht und fragen wie der andere heißt. Dafür kann ich immerhin meinen Namen buchstabieren und sagen, dass 9 x 8 nicht 81 ist, sondern verdammt noch mal 72. ;-)
Immerhin komme ich hier ja auch ein Stück weit mit meinen rudimentären Schwedischkenntnissen.
Das ganze Ausmaß der zweisprachigen Schizophrenie Finnlands wird allerdings erst deutlich, wenn man sich den Namen einer kleinen Festungsinsel, welche vor Helsinki vorgelagert liegt, deutlich macht. Auf Finnisch heißt diese "Suomenlinna" was soviel bedeutet wie Finnlandburg. Auf Schwedisch, der zweiten Amtssprache Finnlands, heißt diese allerdings "Sveaborg", was nichts anderes als Schwedenburg bedeutet.
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