Montag, 1. Dezember 2008

Trip nach St.Petersburg Tag I

Um halb acht fuhr unser Bus, der nicht einmal zur Hälfte gefüllt war in Richtung St.Petersburg los. Es war recht ruhig, da die meisten noch unausgeschlafen waren, und so nutzten die meisten die ersten Stunden der Fahrt bis zur russischen Grenze um noch ein wenig Schlaf zu bekommen. Nach knapp 2 Stunden machten wir die erste Pause kurz vor der Grenze um ein wenig zu frühstücken, anschließend ging es zur finnischen Grenzkontrolle, welche recht zügig verlief.
An der russischen Grenzkontrolle wurde unser Visa, für welches wir stolze 45 Euro löhnen mussten, ganze drei mal kontrolliert: einmal im Bus, einmal in der Grenzstation und dann noch einmal beim Einsteigen in den Bus. Die ganze Prozedur zog sich ein wenig in die Länge und so kamen wieder ein paar Erinnerungen an die umfangreichen Grenzkontrollen in Südamerika hoch. Nach einer knappen Stunde hatten wir uns dann aber sämtlichen Prozeduren unterzogen und konnten die restlichen vier Stunden Richtung St.Petersburg fahren. Ich schaffte es noch ein wenig Schlaf zu erwischen und wachte auf, als wir schon im Einzugsgebiet der Stadt waren und die Abenddämmerung langsam einsetzte.
Als wir im Hotel ankamen war es schon 16:30 Uhr russischer Zeit und wir hatten noch einen Moment Zeit, bis das erste Event auf uns waren sollte. Die Hotelzimmer waren eigentlich recht nett, da wir allerdings drei Personen waren, hatten wir ein Zustellbett. Wir mussten also ausknobeln, wer auf dem ungemütlichen schlafen sollten - gottseidank hatte ich Glück und sicherte mir ein gemütliches Hotelbett.
Da wir mittlerweile absolut hungrig waren gingen wir etwas zu essen suchen. In St.Petersburg - und auch in unmittelbarer Nähe unseres Hotels - wimmelt es von Sushi Restaurants und so entschieden wir uns dafür. Das Essen war zwar nicht unbedingt preiswert, dafür aber recht gut und ich hatte schon ewig kein richtiges Sushi mehr gegessen. Pünktlich zum Treffpunkt für die Boottour waren wir dann auch fertig und versammelten uns im Foyer.
Auf dem Programm stand eine nächtliche Bootstour durch die Kanäle St.Petersburgs - mit Sekt und Schokolade. Es war die letzte Woche im Jahr, dass dieses aufgrund der Wetterbedingungen möglich war. Trotzdem hatte am Abend ein leichter Nieselregen eingesetzt und das Wetter war alles andere als schön. Insgesamt waren es drei Boote und wir nahmen im größten Platz, schnappten uns Sekt und Schokolade, machten jede Menge Bilder von den beleuchteten Gebäuden und lernten die anderen Leute aus unserer Gruppe kennen (Mittlerweile waren noch einige Studenten zu uns gestoßen, die vorher in Moskau waren und knappe 100 Leute aus Turku). Die Brücken in St.Petersburg waren extrem niedrig und so musste man jedesmal ein wenig den Kopf einziehen, wenn man unter einer durch fuhr. Als wir gegen Ende der Bootstour aufgrund der Kälte im Innenraum saßen, kam es wie es kommen musste: Eine Brücke erwischte unseren Fahrer, knockte ihn zu Boden und ließ das Boot zuerst gegen die Brücke und dann gegen das andere Boot krachen. Aufgrund der niedrigen Geschwindigkeit passierte allerdings nichts ernsthaftes und so war es eher lustig als wirklich gefährlich.
Nach der Boottour gingen wir in einer größeren Gruppe in einer Bar, tranken ein paar Bier und genossen den Abend. Da die meisten doch immer noch recht müde waren, beschlossen wir die letzte Metro um kurz nach 12 nach Hause zu nehmen. Die Metrofahrt kostet knappe 50 Cent und das Metrosystem St.Petersburgs ist das tiefste der Welt - die Rolltreppe braucht knappe 2 Minuten für den Weg nach unten. Nachteil ist, dass so gut wie nichts beschriftet ist - und somit kaum einmal einsehbar ist, an welcher Station wir grade sind. Wir fragten eine junge Russin und es stellte sich raus, dass sie auch an der selben Station wohnte. Glück für uns.
Wir stiegen aus und liefen die knapp 10 Minuten von der Metrostation zum Hotel durch einen Park - kurz vorm Hotel kam es noch zu einer spontanen Schneeballschlacht mit dem Restschnee, welcher am nächsten Tag schon komplett geschmolzen sein sollte. Im Hotel angekommen wollten wir grade aufs Zimmer, als wir aus dem Foyer zwei Stockwerke weiter unten Stimmen hörten. Dort saßen knapp 40 Leute unserer Gruppe und hatten noch eine kleine Party am Laufen. Diejenigen, welche noch nicht wirklich müde waren, schlossen sich der Afterparty an und irgendwann nach 2 Uhr am Morgen ging es dann für mich ins Bett - mit jeder Menge Vorfreude auf den nächsten Tag.

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