Dienstag, 2. Dezember 2008

Trip nach St.Petersburg Tag II.1

Freitagmorgen klingelte um halb 9 der Wecker und riss mich aus meinem erholsamen Schlaf. Der vorherige Abend zeigte noch leichte Nebenwirkungen, denn ich hatte Kopfschmerzen. Da ich seit langer, langer Zeit morgens keine Kopfschmerzen mehr hatte, musste also das schlechte Bier in Russland dran Schuld sein - immerhin hatte ich nicht wirklich zu viel getrunken. Glücklicherweise hatte ich meine Ibuprofen eingepackt und so gings mir schnell besser.
Das Frühstück im Hotel war eher zum abgewöhnen und so beschloss ich innerlich schonmal, die nächsten Tage auszuschlafen. Um 10 Uhr ging es mit dem Bus in Richtung Pushkin zum Katharina-Palast. Während der Fahrt redete unsere Reisebegleitung von nichts anderem als dem Krieg und die Deutschen bekamen ordentlich ihr Fett ab - dabei ist doch der Erasmus-Leitsatz streng nach Monty Python seit jeher gewesen: "Don't mention the war".
Der Palast ansich war sehr großräumig angelegt und komplett in Gold verziert und ausgeschmückt. Riesige Ballsäle mit eindrucksvollen Decken- und Wandgemälden wechselten sich mit Speiseräumen mit prachtvollem Inventar ab. Das eigentlich Highlight des Palastes ist aber das seit 2003 wieder restaurierte Bernsteinzimmer. Eigentlich ist es in diesem verboten Fotos zu machen, aber ich hab mir die Chance natürlich nicht nehmen lassen - und so wird es bald auch ein paar Fotos zu sehen geben. Den Link werde ich am Ende des letzten Berichtes einstellen. Der Palast war von der Größe, Dimension, Schönheit und der beeindruckenden Zurschaustellung von Reichtum schon sehr, sehr eindrucksvoll.
Als wir mit unserer Führung fertig waren fuhren uns die Busse wieder zurück in die Innenstadt, was eine halbe Ewigkeit dauerte, da die Staus in der Innenstadt von St.Petersburg einfach furchtbar sind. Nach dem wir kurz was essen waren, gingen wir ins Hermitage - das weltgrößte Kunstmuseum, mit knapp 60.000 Exponaten in der Ausstellung und über 3 Millionen im Archiv.
Das Gebäude ansich war auch ein ehemaliger Palast und alleine die Aufmachung des Museums war beeindruckend. Die einzelnen Sammlungen waren untergliedert in verschiedene Epochen und Länder. Ich machte mich also erstmal auf Richtung deutsche Maler. Der Teil, in dem sich diese befinden sollten wurde aber grade restauriert und so waren sie im ganze Museum verstreut. Also schaute ich mir die italienischen (Da Vinci, Michelangelo), flämischen (Rubens), niederländischen (jede Menge toller Rembrandts) und französischen (Monet und 28 x Picasso in einem Raum!) Künstler an. Später fand ich dann auch die deutschen Maler, wo ich unter anderem Cranach, Beckmann und drei wunderschöne Bilder von meinem Favorit Caspar David Friedrich sah. Insgesamt eine sehr, sehr eindrucksvolle Ausstellung, wo grade in den Räumen der italienischen Maler und bei den ganz berühmten Bilder viel Gedränge ist - sich aber ansonsten viele kleinere, unbekannte aber dennoch wunderschöne Bilder in Räumen mit gähnender Leere befinden und man genug Zeit hat diese aufmerksam zu studieren. Anschließend ging ich noch durch den prähistorischen Teil, um teilweise 3000-4000 Jahre alte Fundstücke zu sehen.

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