Donnerstag, 27. November 2008

ab nach St.Petersburg ...

Jetzt sitze ich hier, um 6:45, und mein Bus geht gleich: ab nach St.Petersburg. Nach 3 Stunden Schlaf freue ich mich schon ungemein diese Stadt kennenzulernen. Einen ausführlichen Bericht gibts natürlich auch, eventuell schon während meiner Reise, wenn ich etwas Zeit habe, aber spätestens, wenn ich dann Ende des Wochenendes zurück bin.
Wünsche dann schon mal prophylaktisch ein schönes Wochenende und einen tollen Dezemberanfang und ersten Advent (ist doch tatsächlich schon diesen Sonntag - das Jahr geht wieder mal schnell rum).

Montag, 24. November 2008

Wintereinbruch

Nachdem es gestern ordentlich gestürmt hat und jede Menge Schnee gefallen ist, hat es auch in der Nacht nicht aufgehört. Mittlerweile ist alles mit Schnee bedeckt und ganz Helsinki ist in weißer Watte eingepackt. Gestern und heute Nacht sind 30-40 cm Neuschnee gefallen, so dass sogar unser kompletter Balkon voller Schnee ist. Als ich gestern Abend aus dem Kino nach Hause kam, hatte ich einige Mühe durch den Schnee zu laufen - an manchen Stellen hatte der Wind den Schnee auf Kniehöhe aufgestapelt.



Oben der Blick auf unseren Eingang. Unten die eingeschneiten Autos auf dem Parkplatz!

Sonntag, 23. November 2008

Besuch aus Frankfurt Teil II

Am Samstag schliefen wir erstmal ewig lang aus - gut das es in Finnland an trüben Tagen kaum noch hell wird. Nachdem wir soweit alle wieder munter waren, gingen wir einkaufen. Geplant war ein großes Frühstück mit Rührei und Bratkartoffeln um die restlichen Spuren des vorhergehenden Abends zu verdrängen. Gemütlich kochten, aßen und quatschten wir und mittlerweile war es schon Nachmittag.
Da am Abend eine Party in unserer Wohnung stattfinden sollte, gingen wir nach dem Essen noch ein wenig Alkohol einkaufen, um bestens gerüstet zu sein. Danach wurde die Wohnung noch ein wenig gesäubert und dann starteten wir schon mit dem ersten Bierchen, einer Shisha und der Anwesenheit meiner Mitbewohner. Die ersten Freunde vom Spanier waren schon da und so war schon ab 18 Uhr ein wenig Betrieb in der Wohnung.
Insgesamt kamen knappe 30 Leute und füllten unsere Wohnung doch ausgesprochen gut. Der Anteil der Deutschen war dieses Mal erstaunlich hoch, aber es ließen sich auch ein paar Finnen blicken. Kurz nach 12 machten wir uns dann in einer geschlossenen Gruppe auf den Weg in Richtung Stadtzentrum um die richtige Party einzuläuten. Wir gingen ins "New Student House" wo eine Party der Fakultät für Sozialwissenschaften am Laufen war. Als wir reinkamen war es in den untersten Stockwerken doch erschreckend leer. Je höher wir allerdings gingen, desto voller & besser wurde die Stimmung.
Im obersten Stockwerk war ein gemütlicher halbrunder Raum mit riesigen Fenstern, die eine wunderbare Aussicht über Helsinki boten. Der Raum selbst war voll von alten Wappen, Bildern, Fahnen und bot ein schönes Ambiente. Dort war die Tanzfläche und deswegen auch die beste Stimmung. Patrick und Anna, aber auch alle Anderen, kamen sich ein wenig underdressed vor, da die meisten Finnen wohl von einer akademischen Veranstaltung kamen und dabei Anzug & Abendkleid trugen. Aber es gab auch viele die normal angezogen waren und so wurde der Unterschied schnell überspielt.
Ich glaube geben halb vier machten wir uns langsam auf den Heimweg, fast 12 Stunden "Party" steckte uns mittlerweile in den Knochen und jeder freute sich auf sein Bett.
Am nächsten Morgen halfen die Beiden mir noch ein wenig das Chaos zu beseitigen. Danach frühstückten wir und begaben uns in die Innenstadt, wo wir, nach einem ausgedehnten Mittagessen bei Golden Rax, Richtung Hauptbahnhof gingen und ich die Beiden wieder in Richtung Frankfurt verabschiedete. Das graue nass-kalte Wetter bot nicht grade die freundlichste Atmosphäre, aber nunja - das ist Finnland!
Später am Abend sah ich dann noch das 2:2 der Eintracht gegen Stuttgart und so ging ein tolles Wochenende, insklusive erster Hausparty in meiner Wohnung, zu Ende.

Donnerstag, 20. November 2008

Besuch aus Frankfurt Teil I

Wo war ich stehen geblieben? Richtig, vor mittlerweile zwei Wochen habe ich das zweite Mal Besuch aus Frankfurt gekriegt. Anna und mein Bruder sollten von Freitag bis Sonntag bleiben und ein wenig Erasmus-Luft schnuppern. Nachdem ich am Freitag Vormittag ein Treffen bezüglich unseres St.Petersburg-Trips hatte, ging ich die beiden anschließend vom Flughafen abholen.
Mit feinsten Mitbringseln aus der Heimat bepackt machten wir uns direkt in Richtung Kontula auf, um die ganzen Sachen bei mir abzuladen und anschließend ins Nachtleben zu starten. Wir glühten zu Hause ein wenig vor, rauchten gemütlich eine Shisha und quatschen eine Weile, schließlich mussten eine Menge Storys erzählt werden. Anschließend trafen wir Laurent am Bahnhof und machten uns auf den Weg zu einer Kommilitonin, welche ihren 20. Geburtstag feierte. Auf der Party selbst waren mal wieder hauptsächlich Finnen, doch wir fanden dann doch recht schnell, auch mit einigen Unbekannten, ins Gespräch. Kurz nach 23 Uhr sollte es dann weiter ins "Royal Onnela" gehen.
Bis sich alle gesammelt hatten, verging aber einige Zeit, letztendlich waren wir aber zu anfangs noch eine relativ große Gruppe. Nach und nach verließen uns aber einige Richtung Heimat, so dass wir am Schluß nur noch knappe 10 Leute waren. Ein paar verstärkten sich noch auf dem Weg in den Club und dann ging es auch zum ersten Mal für mich in den "Royal Onnela". Was uns erwartete war ein verdammt hoher Eintritt und ein verdammt großer Club mit mindestens 7 verschiedenen Bereichen, die aber alle nicht wirklich voll waren. Durch die große Fläche des Clubs verteilte sich alles sehr in den Räumen. Nichtsdestotrotz hatten wir unseren Spaß, genossen überteuertes Bier und begaben uns dann letztendlich im Raum für elektronische Musik auf die Tanzfläche. Da wir aber alle recht müde vom Tag waren, fuhren wir schon kurz vor 2 wieder nach Hause, um dann um kurz vor 3 müde ins Bett zu stolpern. Am nächsten tag sollte uns ja der Höhepunkt des Wochenendes erwarten ...

Schnee, Schnee, Schnee!

Nach dem ich gestern schon Meldungen gehört hatte, nach denen es am Wochenende zum Wintereinbruch in Deutschland kommen sollte, war ich doch ein wenig eifersüchtig. Zwar war es bei uns bisher schon recht kühl, Schnee hat es allerdings noch nicht gegeben!
Heute morgen war es dann endlich soweit. Ich wachte auf und eine kleine, feine und hauchdünne Schneedecke bedeckte alless grün unter sich. Leider noch nicht viel und es hat auch wieder aufgehört, dafür soll aber in den nächsten Tagen noch einiges dazu kommen. So hat also auch der Winter hier ein wenig angefangen und langsam kehrt die vorweihnachtliche Stimmung ein. Immerhin sind es ja auch nur noch 33 Tage bis Weihnachten.
Meinen Essay, den ich morgen abgeben muss, habe ich nun auch endlich fertig geschrieben und abgesehen von meiner Schwedisch- und der Finnischklausur, geht es nun etwas ruhiger zu. In knappen 2 Wochen ist das Semester auch schon fast beendet und es wird alles ein wenig beschaulicher mit unseren Trips nach St. Petersburg und in den finnischen Norden. Dort wird uns dann eine ganze Menge Schnee blühen!
Winterliche Grüße und viel Schnee nach Deutschland sendet euch, euer Eric!

Dienstag, 18. November 2008

Berlin, Berlin!

Wieder einmal eine kleine Zwischenmeldung vom schwer lernenden und essayschreibenden Eric. Letzte Woche erreichte mich die Bestätigung aus Berlin, dass ich Anfang Juni eine Praktikantenstelle im Berliner Abgeordnetenbüro eines Bundestagsabgeordneten antreten darf. Anfangen wird das Ganze am 02.06.2009 und für ganze acht Wochen werde ich Berlin und den Bundestag unsicher machen. Natürlich bin ich sehr froh, dass alles geklappt hat, auch wenn ich dann nur eine knappe Woche in der Heimat habe, bevor ich mich wieder nach Berlin aufmache und eine Wohnung für die acht Wochen suchen muss.
Allerdings freue ich mich schon jetzt auf die Zeit und kann es kaum erwarten, bis es endlich Sommer wird und ich den nächsten Schritt auf meiner persönlichen Leiter begehen kann.

Bis Freitag muss ich noch meinen Essay für ein Seminar fertigstellen und dann erwartet mich Freitagabend schon wieder ein weiterer Höhepunkt des Semesters. Aber dazu schreib ich dann in ein paar Tagen etwas, genau wie zu dem Besuch meines Bruders und Anna.

Sonntag, 16. November 2008

Yes, we can!

Am Dienstag den 4. November kam ich dann völlig übermüdet nach Hause, konnte allerdings nicht direkt schlafen gehen, sondern versuchte noch was für die Uni zu tun. Nach einem sehr unmotivierten und ereignislosem Nachmittag war ich gegen 19 Uhr so müde (immerhin war es schon drei Stunden dunkel), dass ich versuchte zu schlafen, um eventuell morgens früh aufzuwachen und weiter lernen zu können. Dies war allerdings nur von bescheidenem Erfolg gekrönt. Gegen 22 Uhr erwachte ich, weil mein Mitbewohner Freunde da hatte und sie eine kleine "Party" veranstalteten. Danach war ich hellwach und widmete mich wieder meinem Studium.
Gegen Mitternacht stellte ich fest, dass es ja nur noch eine Stunde war bis zu den ersten Ergebnissen der US-Präsidentschaftswahlen. Da ich keine Müdigkeit verspürte richtete ich mich also auf einen langen Fernsehabend ein, programmierte den CNN-Livestream, einige Live-Ticker und sonstiges Infomaterial was ich noch brauchte. Ich ging nochmal alle Staaten durch von sicher über unsicher bis zu den vielzitierten Battleground-States. Danach wusste ich, dass spätestens wenn Obama zwei Battleground-States gewinnen würde, die Wahl entschieden sei. Langsam stieg also die Anspannung und auch die Reportagen wurden immer interessanter und wahlzentrierter.
Als dann die ersten Ergebnisse kamen, sah es noch gar nicht so gut aus. In den wichtigen Staaten wie Indiana, North Carolina, Virginia und Florida lag McCain zunächst vorne. Lediglich die eh schon sicheren Staaten wurden für Obama bzw. McCain gecallt. Im Laufe des Abendes entwickelten sich dann spannende Duelle: in Indiana bis in den frühen Morgen, in Florida nicht ganz so lang und auch North Carolina wurde dann deutlich früher für Obama gecallt. Teilweise halbstündlich verkündeten weitere Staaten die Schließung der Wahllokale und ihre Endergebnisse. Ein Großteil der Wahllokale in den Staaten des mittleren Westens schloss um 4 Uhr finnische Zeit und langsam zeichnete sich ab, dass die wichtigen Staaten wohl an Obama gehen würden und McCain kaum einen der kritischen Staaten für sich gewinnen konnte. Obama bekam recht früh Pennsylvania zugesprochen, was praktisch bedeutete, dass er beim Gewinn des nächstes Battleground-States eine ziemlich sichere Mehrheit hatte. Bis dahin sollte es aber noch eine Weile dauern.
Um kurz nach halb fünf morgens war es dann endlich so weit. Ohio mit seinen 20 Stimmen wurde für Obama gecallt und somit hatte McCain nur noch eine rein rechnerische Chance zu einem Sieg zu kommen. Mir genügte das, denn mittlerweile war ich hundemüde und wollte nur noch ins Bett, da ich am nächsten Tag um 10 Uhr Schwedischunterricht hatte. Mit einem guten Gefühl & guter Laune ging ich also ins Bett, obwohl noch nichts offiziell war.
Erst mit dem Schließen der Wahllokale um 6 Uhr in Kalifornieren callten dann so ziemlich alle Fernsehstationen die Wahl für Obama, da er über die nötigen 270 Stimmen verfügte. Doch dies und die Sieger- sowie die Verliererrede kriegte ich erst am nächsten Morgen mit, nachdem ich wieder ein wenig zu Kräften gekommen war. Der folgende Mittwoch war für mich aber trotzdem im Eimer, da ich den ganzen Tag über einen gehörigen "Jetlag" hatte.

und jährlich grüßt das Murmeltier!

Irgendwie habe ich ein Talent dafür zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. So auch mal wieder gestern Abend, nachdem ich zum ersten Mal als Einziger aus dem Nachtbus ausstieg. An der Haltestelle, welche nur knappe 200 Meter von meiner Wohnung entfernt ist standen vier Jugendliche die grade dabei waren ein Fahrrad zu zerstören. Ich ging zielstrebig an ihnen vorbei, doch einer der vier meinte mich ansprechen zu müssen. Als ich ihm klar machte, dass ich kein Finnisch spreche, begann er Streß zu suchen und die anderen Drei wurden aufmerksam.
Ums kurz zu fassen: Dadurch, dass die anderen weder stark, noch körperlich geschickt waren und zum Glück auch nur vier, konnte mich doch recht gut verteidigen und kam völlig unbeschadet nach Hause. Dummerweise hab ich allerdings mein Handy bei der ganze Aktion verloren, was ich allerdings erst zu Hause bemerkte. Als ich sah, dass es weg war bin ich natürlich zurück gegangen, um es zu suchen. Aber weder das Handy noch die Typen waren zu sehen. Dumme Sache, aber immerhin hab ich sie heil überstanden und nun weiß ich warum mein Stadtteil der "härteste" Teil Finnlands sein soll.
Also keine Sorge, alles unbeschadet nur der Verlust meines Handys als Kollateralschaden! :(

Freitag, 14. November 2008

Cruise nach Stockholm, Tag II.2

Und weiter gehts:
Der Cruise ansich war als Pre-Christmas-Cruise geplant und um dem Ganzen auch seinen Sinn zu geben, trafen wir uns kurz nach Abfahrt des Schiffes gemeinsam um eine Art Schrottwichteln zu veranstalten. Jeder sollte dazu vorher etwas für ein paar Euro eingekauft haben und es in den großen Sack des Weihnachtsmanns zu werfen, der von einem finnischen Kommilitonen gespielt wurde. Ich hatte dann auch die fragwürdige Ehre auf seinem Schoß zu sitzen und als Erster mein Geschenk in Empfang zu nehmen. Ich hatte an Bord des Schiffes einen Seehund als Plüschtier erworben und so weder mein Budget allzusehr belastet noch die Teilnahme am Schrottwichteln verweigert. Außerdem sollte diesem kleinen Seehund noch entscheidende Bedeutung zukommen. Nachdem jeder sein Geschenk hatte, machte man sich für die zweite Aufgabe des Tages bereit, die wohl gleichzeitig die angenehmste war: Jacuzzi-Quiz!
Wir hatten den Nassbereich des Schiffes, mit 4 Whirpools und Schwimmbecken, sowie Dampf- und normaler Sauna, gemietet und so begaben wir uns in Gruppenstärke in dieses paradiesische Vergnügen. Nach einem aufwärmendem Saunagang mit Bier & Gesang machten wir uns in einzelnen Gruppen zum Quiz auf, dessen Sinn mir allerdings, ob der obskuren Fragestellungen, verschloßen blieb. Nichtsdestotrotz erlebten wir einige sehr lustige Stunden mit jeder Menge Sauna, kaltem und warmen Wasser und der Erkenntnis, dass man 20 Leute in einen Whirlpool kriegt - wenn man nur will (und nicht zu scheu für körperliche Nähe ist)!
Nach dem sehr entspannenden Beginn des Abends gings in Richtung Karaokebar, die aber fest in russischer Hand war. Nach einigen russischen Liedern suchten wir das Weite, gingen in die andere Bar und lauschten der Band, welche wie am Vortag die Leute zum Tanzen animierte. Ich gewann im Vorbeigehen noch schnell 10 Euro am Roulettetisch, wobei "Schwarz" meine Glücksfarbe war und anschließend wurde sich dem Tanzen gewidmet und nicht mehr gestoppt bis frühmorgens die Musik aus & das Licht anging. Müde und fertig stolperten die meisten in die Kabinen (einige machten noch Afterparty in den Kabinen) und gingen ins Bett. Als mich mein Wecker morgens aus dem Schlaf riss waren wir bereits in Helsinki angekommen und ich verzichtete auf die Dusche und trottete direkt durch die klare, sonnige Morgenluft nach Hause. Da wir kurz nach 10 Uhr morgens hatten, sollte ich es leider nicht mehr in meinen Finnischkurs schaffen!

Cruise nach Stockholm, Tag II.1

Mein Wecker klingelte eine Stunde bevor wir in Stockholm anlegen sollte, damit ich noch schnell unter die Dusche konnte um frische Energie zu tanken. Meine anderen beiden Kajütenmitbewohner schlummerten noch friedlich vor sich hin und erholten sich von der letzten Nacht, während ich im Miniaturbad versuchte, die Spuren der letzten Nacht ein wenig unsichtbar zu machen. Nur noch halb so müde begann also mein Tag, der mich zum ersten Mal in die schwedische Hauptstadt führen sollte. Nachdem wir angelegt hatten erwachten auch die Lebensgeister der Anderen und wir gingen von Bord.
Nach einem kurzen Spaziergang waren wir an der nächsten Metrostation und fuhren in die Innenstadt, wo wir erstmal eine Tradition durchleben mussten, welche Bestandteil jedes Stockholm-Cruises ist: der morgendliche BurgerKing-Besuch. Da es in Finnland keinen einzigen BurgerKing gibt und noch dazu Finnland das einzige Land der Welt ist, in welchem McDonalds keinen operativen Gewinn einfahren konnte, ist dieser allmorgendliche BurgerKing-Besuch natürlich etwas ganz besonderes für die Finnen. Dementsprechend gefüllt war dann auch die Filiale, welche unweit des Hauptbahnhofs lag und man hörte fast nur finnischsprachige junge Menschen. Auch für Laurent war es die BurgerKing-Premiere (in Belgien gibt es tatsächlich auch keine einzige BurgerKing Filiale) und er hatte es doch sichtlich am nötigsten etwas gegen seinen Kater zu tun. Zufrieden, satt und ein wenig fitter machten wir uns dann auf in Richtung historische Altstadt, um in unseren sechs Stunden, welche wir zur Verfügung hatten, doch wenigstens ein bißchen was von der Stadt zu sehen.
Den ganzen Tag über schien die Sonne und die Altstadt ist echt sehenswert mit dem Königspalast, Parlament, Oper, Museen und sonstigen eindrucksvollen Gebäuden. Leider hatten wir nicht annähernd genug Zeit um uns einiges auch genauer anzuschauen und so blieb meist nur ein andächtiger Blick von außen. Während unserem Spaziergang beschloß ich allerdings, dass ich garantiert nächstes Frühjahr nochmal wiederkommen würde, um die Stadt nochmal ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen und auch die ein oder andere Nacht in Stockholm zu verbringen.
Gegen frühen Nachmittag trennte ich mich dann von den Anderen und begab mich in den Süden Stockholms um den AmericanApparel-Shop aufzusuchen, welchen es ja leider nicht in Helsinki gibt. Auf der Suche nach dem Laden schwemmte es mich in eine Art Künstlerstadtteil mit vielen kleinen und hübschen Geschäften und Häusern. Ich fand auf Anhieb was ich suchte und verbrachte dann noch etwas über eine Stunde um mich in den Läden umzuschauen und zu shoppen. Da mir die Waschmaschine hier zwei Shirts ruiniert hatte, benötigte ich dringend was zum Anziehen und wurde schließlich auch fündig. Als ich grade auf dem Rückweg war entdeckte ich den Laden, von welchem die Cheap-Monday Jeans ihren Ausgangspunkt genommen hatte und auch dort konnte ich nicht wiederstehen. Zwischen hunderten Jeansmodellen fand ich Eine, welche mir wie auf den Leib geschneidert schien und für knappe 45 Euro kaufte ich sie mir ohne groß darüber nachzudenken.
Auf dem Weg zurück zum Schiff sammelte ich die Anderen ein, checkte noch kurz wie die Eintracht am Vortag gespielt hatte (das 2:1 gegen Karlsruhe zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen) und begab mich schließlich in Richtung Metro und Boot. Dort angekommen machte ich noch ein halbstündiges Nickerchen ,bevor wir uns zu einem ganz speziellen Treffen trafen, von dem ich im zweiten Teil von Tag II berichten werde.

Donnerstag, 13. November 2008

Cruise nach Stockholm, Tag I

Auch wenn der Cruise jetzt schon 1 1/2 Wochen zurück liegt, mag ich euch natürlich nicht die Erfahrungen vorenthalten, welche ich während des Cruises und in Stockholm gesammelt habe. Zum Anfang sei gesagt, dass der eigentliche Cruise schon viel früher als am Sonntag startete. Schon am Donnerstag war das bereits beschriebene Oktoberfest, freitags gönnte ich mir eine Auszeit und Samstag wurde ich auf eine Hausparty von einem guten finnischen Freund eingeladen, welche uns sozusagen auf den Cruise vorbereiten sollte.
Laurent und ich nahmen die Einladungszeit von 18 Uhr ausnahmsweise mal nicht so ernst, da wir beide einiges zu lernen hatten und so trafen wir uns erst gegen halb neun für eine kleine Preparty mit Pizza und Bier. Um 22 Uhr machten wir uns dann in den Norden Helsinkis auf, verpassten aber leider um Sekundenbreite unseren Zug und kamen somit erst gegen 23 Uhr auf der Party an. Dort hatten sich bereits die Reihen ein wenig geleert, natürlich auch aufgrund des Cruises am folgenden Tag. Trotzdem wurden wir vom Gastgeber freudig empfangen und machten es uns inmitten der vielen Finnen gemütlich. Irgendwann nach zwölf wurde dann beschlossen, dass alle zusammen in die Stadt ins "Schöne Fräulein" gehen, um dort dir Party weiter zu feiern. Die meisten schlossen sich dann auch dem Aufruf an und wir waren eine recht große Gruppe, die noch in Feierlaune war. Ich machte allerdings nicht allzulang, da ich doch am nächsten Tag fit sein wollte und noch lernen musste.
Am Sonntag stand ich voller Tatendrang auf, lernte ein wenig und begab mich gegen 15 Uhr in Richtung Hafen, wo wir uns alle trafen und auf die Abfahrt unserer Fähre warten sollten. Außer gefühlten 80% Russen auf dem Boot waren noch Laurent, ich und 42 Finnen. Es versprachen also zwei spaßige Tage zu werden.
Als wir endlich aufs Boot durften war ich erstmal ein wenig ob der Größe des Schiffes überrascht, obwohl es mittlerweile das dritte Mal auf einem großen Boot war. Aber dieses sprengte dann doch die anderen Dimensionen. Insgesamt gab es 13 Stockwerke und in der Mitte des Bootes einen Boulevard, auf dem man an Shops, Bars und Restaurants vorbeischlendern konnte. Unsere Kabinen lagen aber leider nicht im 7. Stock, in welchem wir einstiegen, sondern auf Deck 2. Wie ich beim Abstieg auf den Treppen bemerkte, welche erst großräumig und mit Teppich ausgelegt, später klein, eng und dreckig waren, lag unsere Kajüte sogar noch unter den beiden Autodecks. Ich fühlte mich ein wenig an Titanic, die Ratten (in) der dritten Klasse und Eisberg erinnert - aber immerhin hatten wir einen Aufzug!
Nach dem obligatorischen Duty-Free Einkauf nach Verlassen des Hafens, bei welchem ich endlich mal wieder deutsches Bier stehen konnte, sammelten wir uns für ein kleine Aufführung, welche die Freshmen organisieren mussten. Man konnte sehen, dass es witzig war, viel verstanden haben wir dank der Sprachbarriere leider nicht. Im Nachhinein wurde uns aber immerhin der Plot in kurzen Worten geschildert. Anschließend begann ein wenig das Vorglühen in den Kabinen, mit Musik und jeder Menge lustigen Unterhaltungen, bei denen sich rausstellte, dass ein Finne "meinen" (Baader-Meinhof-Komplex) Film gesehen hatte und ihn unglaublich toll fand. Nach einem Abendessen in einem der Bordrestaurants und furchtbar teure 12 Euro für furchtbar schlechte Pasta, gingen wir gemeinsam in die Karaoke-Bar an Bord, in welcher sich oftmals Russen und einige betrunkene Finnen im Singen versuchten.
Da dort die Stimmung aber eher Mau war, wechselten wir in die andere Bar, wo eine Liveband bis 3 Uhr nachts einheizte und uns dazu anheizte das Tanzbein zu schwingen. Die Schwingungen des Bootes mischten sich mit den Schwingungen unserer alkoholisierten Körper und so manch einer war kurz vor dem Verlust des Gleichgewichts, woran natürlich nur die raue See schuldig war. Durch die Zeitverschiebung auf dem Boot und der ständigen Verwechslung zwischen schwedischer und finnischer Zeit bin ich nicht mehr wirklich sicher wann ich ins Bett gegangen bin, aber es war eindeutig die richtige Zeit um noch ein wenig Schlaf zu kriegen, bevor wir uns an die Entdeckung der schwedischen Hauptstadt machten ...
Fortsetzung folgt ...

Dienstag, 11. November 2008

Lebenszeichen

Nach langen, streßigen Tagen, in denen ich keine Zeit hatte etwas zu schreiben, melde ich mich endlich mal wieder in meinem Blog zu Wort. Eine Menge ist bisher passiert in den ersten zwei Novemberwochen: Ich war auf einem Boat Cruise in Richtung Stockholm für 3 Tage, die spannende amerikanische Präsidentschaftswahl und letztes Wochenende haben mich dann mein Bruder und die Anna besucht. Zwischendurch immer mal wieder eine Menge zu lernen, nächste Woche ein Essay abzugeben und in 2 1/2 Wochen gehts schon nach St.Petersburg. Auch dafür hatten wir schon eine Art Vorbereitungstreffen, um zu erfahren, was uns in St.Petersburg so alles erwarten wird.
Heute ist schon die dritte Woche des zweiten Terms und in knappen 4 Wochen ist das erste Semester dann schon vorbei. Das heißt allerdings auch, dass in wenigen Wochen die ersten Prüfungen ins Haus stehen und ich besonders in Schwedisch und Finnisch einiges lernen muss. Deswegen muss ich auch relativ bald in die Universität. Vielleicht schaffe ich es heute Abend noch den ein oder anderen Reisebericht der letzten Wochen zu schreiben, um meinen Blog nicht ganz verlottern zu lassen. Immerhin wisst ihr aber jetzt, dass ich noch lebe.
Schöne Grüße und eine schöne Woche aus dem mittlerweile doch sehr verregnetem Helsinki, wo wir letzte Woche auch mal Temperaturen unter Null hatten!